C-Trainer Triathlon BTV Lehrerfortbildung Oberhaching
Einen Schultriathlon organisieren? Schülermannschaften auf Triathlonwettkämpfen begleiten? Andere Sportler nun auch lizensiert coachen? Alles Dinge, die seit der erfolgreichen Fortbildung C-Trainer Triathlon nun problemlos möglich sind!
Gemeinsam mit meiner Kollegin Lisa und 13 weiteren Triathlonbegeisterten durfte ich an der Sportschule Oberhaching vom 7.11.22 bis 11.11.22 die C-Trainerlizenz Triathlon in Form einer Lehrerfortbildung erwerben. Daher möchte ich Euch nun über meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Lehrgang informieren.
Danke BTV!

Ein großes Dank geht erst einmal an den Bayerischen Triathlonverband (BTV) und an die Lehrgangsleiterin Ina Al-Sultan. Der BTV hat es uns Sportlehrkräften ermöglicht, einen C-Trainerschein im Bereich Triathlon zu erhalten. Besonders betont werden muss, dass der BTV hierbei auch fast sämtliche Lehrgangskosten inklusive Unterbringung und Verpflegung in Oberhaching übernommen hat. Anstatt 800 Euro dafür aufzubringen, mussten wir lediglich 50 € zahlen. Daran merkt man, dass es dem BTV nicht darum geht, möglichst viel Geld zu verdienen, sondern Triathlon wirklich in die Schulen zu bringen und dem Nachwuchs diese tolle Sportart mit der Hilfe der nun sehr gut ausgebildeten Lehrkräfte näherzubringen. Das Vorgehen des Verbandes hebt sich somit auch von zahlreichen anderen Sportverbänden ab und auf diese Weise kann unsere einzigartige Sportart weiter wachsen. Als ich im Juli von der Fortbildung erfuhr, war mir sofort klar, dass ich mir die Chance, am Lehrgang teilzunehmen, nicht entgehen lassen wollte. Zum Glück hat meine Schulleitung dies dann auch genehmigt, bei dem großen Mehrwert irgendwie auch nicht verwunderlich!
Der Ablauf des Lehrgangs
Am Montag dozierte Ramon Gomez-Islinger über kinder- und jugendgerechtes Triathlontraining, ehe nachmittags praktische Umsetzungsmöglichkeiten zu den Bereichen Koordination, Kraft, Athletik und Beweglichkeit aufgezeigt wurden. Der zweite Lehrgangstag unter der Leitung von Rouven Oeckl widmete sich dem Mountainbiken. Im Schulbereich ist das Fahrradfahren nur mit Mountainbikes erlaubt, mit Rennrädern hingegen nicht. Da ich seit mittlerweile 15 Jahren mit Unterbrechungen Rennradfahrer bin, habe ich zugegebenermaßen kaum Erfahrungen beim Mountainbiken, sodass viele Übungen Neuland waren und oftmals mit etwas Überwindung verbunden waren.

Morgens stand der Lehrgang ganz im Zeichen der Radgewöhnung und der Radberrschung. Beispielsweise mussten anspruchsvolle Hindernisse überwunden werden oder Treppen angeleitet heruntergefahren werden. Nachmittags wartete dann eine längere Ausfahrt, die sich dem Kurvenfahren, den Organisationsformen und der Bewältigung von Anstiegen und Abstiegen widmete. Auch am gesamten Mittwochmorgen stand das Mountainbiken im Zentrum des Lehrgangs. Hierbei ging es um das Queren von Straßen sowie die Bewältigung von herausfordernden Trailabfahrten. Einige Lehrgangsteilnehmer*Innen inklusive mir ohne besondere Vorerfahrungen im Bereich Mountainbiken stießen dabei durchaus an ihre mentalen und sportlichen Grenzen, konnten daran aber wachsen.

Nach dem Mittagessen ging es dann unter dem Dozenten Phillip Peter von der Formkurve mit Theorie zum Bereich Laufen weiter, ehe in der Praxis insbesondere eine Schulung zum Lauf-ABC und eine umfassende tiefgehende Lauftechnikanalyse aller Teilnehmer*Innen erfolgten. Auf Basis der Analyse konnte ich auf jeden Fall einige Verbesserungsmöglichkeiten für meinen Laufstil ableiten und sie hat mir aufgezeigt, warum das Laufen meine Problemdisziplin ist. Das Lauf-ABC, von dem ich nur bedingt überzeugt bin und auf das ich in einem späteren Blogeintrag eingehen werde, stand für meinen Begriff in der gesamten Woche etwas zu sehr im Fokus. Es ist sicherlich förderlich für die allgemeinen koordinativen Fähigkeiten, für mich ist es aber einfach nicht das Allheilmittel für gutes Laufen, für das es häufig verkauft wird.
Am Donnerstagmorgen stand das Wechseltraining im Vordergrund. Die einzelnen Wechsel wurden isoliert geübt und dann in wettkampf- und schulnahen Übungsformen intensiv geschult. Hierbei kam es auch zu einem spannenden Staffelwettkampf der Teilnehmer*Innen, bei dem sich niemand etwas schenkte. Tatsächlich habe ich beim Wechseltraining durchaus zeigen können, dass ich schon eine gewisse Erfahrung im Triathlon mitbringe und wirklich ein recht passabler Wechsler bin, was mich gefreut hat.
Daraufhin gab es einen fundierten Theoriebeitrag zum Bereich Schwimmen. Der Dozent verfügte über ein hohes Fachwissen, was er dann auch in der abschließenden Praxiseinheit unter Beweis stellte. Für mich war als ehemaliger Schwimmer und lizensierter B-Schwimmtrainer nicht viel Neues dabei, für die anderen weniger schwimmerfahrenen Teilnehmer war es aber sehr lehrreich. Gegen Abend stand dann erneut kinder- und jugendgerechtes Koordinationstraining unter Leitung von Hanna Krauss, die mir noch aus Schwimmerzeiten bekannt ist, an.

Am letzten Seminartag wurde das Freiwasserschwimmen mit spielerischen gewinnbringenden Übungen angebahnt. Zum Seminarabschluss wurden wir dann noch über SAGs, die Möglichkeit einer Stützpunktschule Triathlon und die Teilnahme an Wettkämpfen zu ,,Jugend trainiert für Olympia" intensiv informiert, ehe wir abschließendes Feedback zum Lehrgang geben durften.
Abschließendes Fazit
Insgesamt waren alle Teilnehmer*Innen rundum zufrieden und dankbar. Sicherlich gibt es die ein oder andere kleinere Verbesserungsmöglichkeit, um den Lehrgang noch besser auf Sportlehrer*Innen abzustimmen, die in sportwissenschaftlicher Sicht doch große Vorkenntnisse abhaben. Deswegen könnte man einige Inhalte noch schulspezifischer gestalten. Ich werde das Gelernte definitiv in meinem Wahlkurs Triathlon/Outdoorsport umsetzen und die Motivation, einen Schultriathlon durchzuführen, ist sehr hoch, auch wenn es sicher mit großem Aufwand verbunden ist. Zudem kann ich mich nun auch offiziell Triathlontrainer nennen, was auch meiner Coachingplattform AF-Coaching zugutekommt.
Die Sportschule Oberhaching, bei der ich bereits zum dritten Mal gastieren durfte, hat mal wieder geliefert. Bequeme Betten, tolle Sportanlagen, gutes Essen, Möglichkeiten für den gemeinsamen Austausch. Leider konnte ich aufgrund meines Infektes die Sportmöglichkeiten allerdings nicht nutzen. Jetzt bin ich aber wieder fit, sodass die Vorbereitung auf die Challenge Roth nun so richtig starten kann.
Besonders schön war es aber, dass wir alle in der Woche neue Bekanntschaften schließen konnten und richtig viel Spaß zusammen hatten, was man vor allem am legendären letzten Abend in der Koelschbar sehen konnte. Ich habe schon lange nicht mehr so getanzt und gesungen. Bei mir aber natürlich ohne Alkohol! Es ist immer wieder schön, mit Gleichgesinnten unterwegs zu sein und sich mit diesen zu vernetzen und auf diese Weise die eigene Expertise zu erweitern. Ein großes Danke an alle!

Falls nun jemand zufällig Lehrer oder Lehrerin ist und Interesse an dem Lehrgang hat...im März wird es die nächste Triathlonfortbildung in Oberhaching geben. Wenn ihr Fragen habt, kommt einfach auf mich zu. Ich kann euch auf jeden Fall entsprechend unterstützen!
Bis bald, euer AF!
Comments